Der burgenländische Jahrhundertwein ist abgefüllt und begehrt

Ein schlichtes „C“ ziert das Etikett des „Centum“ – und was in der Flasche steckt, soll ein wahrer Jahrhundert-Tropfen sein: Zum 100-Jahr-Jubiläum des Landes von Weintourismus-Obmann Herbert Oschep und den Winzern Erich Scheiblhofer, Georg Prieler, Albert Gesellmann und Thomas Kopfensteiner kreiert, vereint die Cuvée die Vielfalt des Landes in der Flasche. Einen Vorgeschmack auf den Jahrhundertwein gab es nun im Weingut Gesellmann in Deutschkreutz, wo die Winzer-Elite zum Abfüllen zusammenkam.
Die Reise der Trauben ist damit vorerst beendet, der Wein im Glas, und Weintourismus-Obmann Oschep ist mehr als zufrieden: „Die Grundidee, mit vier Winzern eine Cuvée zu kreieren, die so schmeckt wie das Burgenland, ist sehr gelungen: gut, bodenständig, ehrlich – man schmeckt wirklich die vier Regionen heraus!“ Und jeder, der das Glück hat, eine Flasche zu ergattern, wird das laut Oschep selbst erkennen: „Wir haben nicht zu viel versprochen!“
Wer dieses Glück haben will, sollte sich rasch für den limitierten Jahrhundertwein registrieren – online auf shop.weintourismusburgenland.at; die Anzahl ist streng limitiert auf 6.000 Flaschen á 0,75 Liter und 600 zu 1,5 Liter. Der Preis pro Flasche (im Holzkarton inklusive unterschriebenem Zertifikat der Winzer) ist auch kein zufälliger: Die 123 Euro sind angelehnt an den 100. Geburtstag und an das Jahr 1923, in dem das Burgenland seine finale Größe bekam.
„Da wird man sich noch Jahrzehnte freuen!“
So richtig Lust auf den Tropfen macht auch Weintourismus- und Wein-Burgenland-Geschäftsführer Christian Zechmeister im BVZ-Gespräch: „Der Jahrhundertwein nimmt von jeder Region das Spezielle mit, ob es das Mineralische, das Würzige, das Feingliedrige oder die Fülle, die schöne Kirschfrucht, ist. Die Trauben kommen immer aus den besten Lagen, und das merkt man natürlich auch.“ Der Wein überzeuge nicht nur mit Qualität, sagt Zechmeister, man merke auch im Glas, „dass hier mit sehr viel Fingerspitzengefühl gearbeitet wurde“.
Der „Centum“ überzeugt darüber hinaus mit dezentem Holz, eleganter Säure und tollem Abgang – „ein Wein mit extremem Lager-Potenzial“, wie sich die Kenner einig sind: „Da wird man sich noch einige Jahrzehnte drüber freuen.“
Eine Herausforderung und Ehre sei das Zusammenwirken für den Jahrhundertwein gewesen, sagt Winzer Albert Gesellmann: „Schon in seiner Jugend ein sehr trinkfreudiger Wein“, freut sich Gesellmann, „und ich sehe großes Potenzial, dass es im Zuge der Reife auch ein sehr langlebiger Wein sein wird.“ Für Georg Prieler war es spannend, „dass so begeisterte Weinbauern zusammengefunden haben, um gemeinsam das Burgenland zu repräsentieren. Jeder hat seine besten Trauben geerntet und hat natürlich sein Bestes gegeben, um auch das Markante jedes Weinbaugebietes einzubringen, und das findet sich wieder im Wein.“
Wie die vier Regionen im Glas zusammenkommen, umschreibt Winzer Thomas Kopfensteiner: Der „Centum“ spiegelt demnach den Eisenberg mit seiner Mineralik und Finesse wider, das Mittelburgenland mit dem Körper und der Struktur, den Leithaberg mit seiner Säure und Würze sowie der Neusiedler See mit dunkler, tiefer Frucht: „In Summe zeichnet das diese Cuvée aus, etwas ganz Großes!“