Stress auf A3: Auf Lenker geschossen

Erstellt am 30. Jänner 2023 | 06:48
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Schuss aus fahrendem Auto: Lenker erhielt Diversion.
Foto: Symbolfoto: aerogondo2, shutterstock.com
Fahrstil eines Verkehrsteilnehmers regte Eisenstädter auf. Er zückte Schusswaffe und drückte ab.

Die Straße ist kein Tummelplatz für Nervenschwache! Vor allem Männer geraten hier häufig in Rage. Einige von ihnen gehen sogar soweit, ihren „Kontrahenten“ persönlich zu maßregeln.

Übertrieben hat es in so einer Situation ein 37-jähriger Eisenstädter.

Er war am 15. Juni des Vorjahres mit einem Firmenfahrzeug auf der Autobahn A3 in Richtung Ungarn unterwegs. Am Beifahrersitz saß ein Lehrling jener Firma, in der der Eisenstädter beschäftigt ist.

In derselben Fahrtrichtung war ein 36-jähriger Mann aus dem Bezirk Eisenstadt unterwegs.

„Vor mir fuhr jemand langsamer auf der linken Spur“, sagte der 36-Jährige. „Da bemerkte ich ein Provozieren von hinten.“

Der 37-Jährige zeigte für die Fahrweise des 36-Jährigen kein Verständnis und überholte diesen am Pannenstreifen.

„Ich war auch nervös und böse“, sagte der 36-Jährige. Mit einer Geste habe er dem 37-Jährigen gedeutet, wie er dessen Fahrverhalten einschätzte.

Daraufhin habe ihm der andere gedeutet, er solle im Bereich der A3-Baustelle bei Müllendorf, die damals eingerichtet war, neben ihm fahren.

„Niemand dachte, dass da eine Pistole kommt!“, schilderte der 36-Jährige die nächsten Sekunden.

Mit Walther P99 auf das andere Auto geschossen

Der 37-Jährige schnappte sich jene Walther P99 Schreckschusspistole, die sich der Lehrling am selben Tag gekauft hatte, hielt sie aus dem geöffneten Fahrerfenster und drückte mindestens einmal ab.

„Es war ein großer Blödsinn“, gab der Angeklagte zu. Die Situation habe sich „gegenseitig aufgeschaukelt“.

„Es war ein Wahnsinn, was ich erlebt habe“, teilte ihm das Opfer mit. Der 36-Jährige fuhr nach dem Knall zur Polizei und zeigte den anderen Lenker an.

„Es tut mir leid“, sagte der Angeklagte, und gab dem 36-Jährigen die Hand. „Ich könnte mir ausnahmsweise eine Diversion vorstellen“, teilte die Richterin dem Angeklagten mit.

Der Angeklagte erhielt eine Geldbuße von 400 Euro. Wenn er diese in Monatsraten abgestottert hat, wird der Prozess gegen ihn eingestellt. „Das ist ein nachträgliches Weihnachtsgeschenk!“, ermahnte die Richterin.