Cselley Mühle 2.0 feierte den Neustart

Unter der liebevollen Bezeichnung „Mü" kennt sie fast jeder: Die ehemalige Cselley-Mühle, die uns allen in den letzten Jahrzehnten ans Herz gewachsen ist. Internationale Künstler sind hier ein- und ausgegangen und waren Feuer und Flamme von der stets ungezwungenen, offenen Atmosphäre, die burgenländisches Lebensgefühl vermittelt.
So soll es weiterhin nach der Übernahme dieses Ortes durch die M.-Müller-Privatstiftung sein. Ulrike und Mario Müller haben sich über die große Aufgabe getraut, die Mühle zu renovieren, zu modernisieren und dabei darauf zu achten, die Seele der Mühle zu erhalten. Das ist ihnen mit Bravour gelungen. Jeder einzelne Raum ist generalsaniert, gemütlich, aber trotzdem mit einem leicht modern-trendigen Touch hergerichtet worden. Die Gastgeberin bewies ein ungemein glückliches Händchen für das Interieur. Geschickt ist es ihr gelungen, Altes mit Neuem so zu kombinieren, dass man eintritt und sich denk: „Wow!“
Die Qual der Wahl
Nun muss man sich entscheiden. Wo kehrt man ein? In der Mü-Bar, der Hofschenke, wo man von Luigi liebevoll bedient wird, im Csello Restaurant oder doch im Hinterhof? Nach Speis und Trank hat man die Möglichkeit sich in den Veranstaltungsstadl zu begeben oder ins Kellertheater. Und hat man doch einmal ein bisserl zu viel vom guten burgenländischen Wein erwischt oder will man einfach ein bisschen länger im bezaubernden Oslip verweilen, stehen sieben gemütliche Gästehäuser zum Übernachten zur Verfügung.
Ach ja! Und nicht zu vergessen ist auch das „Treadwell's Art Mill Museum“ - ein Erlebnis der besonderen Art. Mr. Pink führt es. Ein 84-jähriger britischer Künstler, immer in Pink gekleidet. Alle Räume des Museums sind pink gestrichen und unbedingt einen Besuch wert. Mit seiner Kunstsammlung ist Nick Treadwell auch selbst in die Mühle eingezogen, gesetzt den Fall er weilt nicht in Wien. Skurrile, exzentrische, schrille Werke verführen in eine Zauberwelt.
Feierliche Eröffnung am Sonntag mit Rock und Tamburica
Bereits am Samstag lud die Familie Müller ins Csello ein. Zahlreiche Gäste bevölkerten den bezaubernden Arkadenhof, aßen, tranken und lauschten den Klängen von Tubonika. Und es bedurfte schon einiger Überredung, dass man sich erhob und sich um halb neun zur Stadlbühne begab. Zu bereuen war es nicht. Clara Luzia und ihre Band zeigten, was Rock bedeutet.
Sonntag war der offizielle Eröffnungstag. Ab elf Uhr ging es los. Unter den Klängen des Osliper Musikvereins strömten die Gäste ein, darunter zahlreiche Prominente aus Kunst und Kultur. Das Csello vermochte eine zwanglose Atmosphäre zu vermitteln und so wurde untermalt von der Musik der Osliper Tamburica getratscht, gelacht, getrunken und viel fotografiert. Gegen halb eins ergriff der Osliper Pfarrer Zeljko Odobasic das Wort, ernannte Robert Hergovich und Alfons Haider zu seinen Ministranten und segnete das Csello.
Hergovich wusste, was er eröffnete
Hausherrin Ulrike Müller hielt eine Ansprache, ebenso die Osliper Bürgermeisterin Margit Wennesz-Ehrlich und dann eröffnete Robert Hergovich das Csello offiziell. Natürlich wurde nicht vergessen zu erwähnen, was der ehemalige Unterrichtsminister Sinowatz bei der Eröffnung 1976 gesagt hat: „Ich weiß nicht was ich eröffne, aber ich eröffne es.“ Robert Hergovich schien allerdings schon recht froh darüber zu sein zu wissen, was er denn eröffnete - „nämlich unsere burgenländische Mü“ - das neue Csello!
