Was in den Himmel wächst: vertikale Gärten
Die Farbe Grün löst bei uns Menschen ein Gefühl von Zufriedenheit aus. Wir werden toleranter, fühlen uns ausgeglichener. Nicht von ungefähr heißt es, dass der Wald Depressionen vorbeugt. In unserem meist stressigen Alltag ist es aber oft schwierig, sich täglich die Zeit zu nehmen einen Spaziergang durch den Wald zu machen.
Umso wichtiger ist es da, in den eigenen vier Wänden und im Büro für Ausgleich zu sorgen. Und dazu braucht man nicht einmal besonders viel Platz. Vertikalgärten bieten die ideale Lösung, auch für kleine Räume. Man kann seinen Vertikalgarten selbst anlegen, mit den praktischen Tipps und Tricks aus dem Baumarkt beispielsweise. Oder aber man beauftragt Spezialisten.
Grüne Wände für innen und außen
Das Unternehmen Vertical Green bietet für innen und außen sowohl für Firmen als auch für den privaten Haushalt individuelle Lösungen an, wie man den Wohn- oder Arbeitsraum mit Pflanzen lebenswerter gestalten kann. Mit einer speziellen Technik entstehen ganze Pflanzenwände, wie beispielsweise in der SCS Vösendorf, wo es mit jedem Schritt grüner wird. Aber auch auf der Straße sorgt Vertical Green vor allem in den Städten mit Fassadenbegrünung für den lebensnotwendigen Luftaustausch.
Der selbstgemachte vertikale Garten
Wer erst mal klein beginnen will, der kann seine Gärten auch ganz leicht selber bauen. Mit einer Holzplatte, Kupferrohren und Regalbrettern zum Beispiel. Man nehme eine Holzplatte (die an der Wand montiert wird), verteile in regelmäßigen Abständen Löcher darin, setze in jeweils zwei Löcher die abgeschnittenen Kupferrohre, lege die Regalbretter darauf und bepflanze seinen neu entstandenen vertikalen Garten am besten mit einem ausgeglichenen Mix aus Pflanzen, die nach unten und anderen, die nach oben wachsen.
Oder man baut sich ganz einfach seinen Garten mit einer guten alten Holzpalette. Diese, an die Wand geschraubt und nach unten hin mit Brettern und Nägeln verschlossen, bietet zugleich automatisch Regalbretter und Blumentöpfe: einfach die entstandenen Innenräume der Palette mit Folie auslegen und Blumenerde reingeben. Aber Achtung: Hierbei unbedingt für Ablauflöcher sorgen, damit die Pflanzen nicht überwässern und im Nassen stehenbleiben.
Bevor es aber ans Selberbauen geht, müssen noch einige Fragen geklärt werden, sonst könnte es passieren, dass einem buchstäblich die Decke auf den Kopf fällt, wenn diese beispielsweise den daran montierten selbstgebauten Dachrinnen-Blumentöpfen nicht standhält.
Ganz wichtig: die richtige Planung
Zugeschnittene, hängende Dachrinnen eignen sich wunderbar für den vertikalen Garten, sofern die Decke hält. Wichtige Fragen sind also: Wie viel Gewicht kann die Decke tragen? Ist es erlaubt, etwas an die Wände zu montieren?
Wie viel Platz steht überhaupt zur Verfügung? Und welche Bepflanzung eignet sich für den eigenen Balkon? Ist er nach Süden ausgerichtet? Dann gedeihen hier andere Pflanzen als wenn er nach Osten, Westen oder Norden ausgerichtet wäre.
Und zu guter Letzt: Wie kommt man an seine Pflanzen heran, um sie zu bewässern und zu pflegen? Soll es ein automatischer Bewässerungsmechanismus sein oder bekommen die grünen Lieblinge ihr Wasser aus der Gießkanne? Und wo hat zwischen all dem Grün der Mensch seinen Platz, um seinen Garten auch genießen zu können?
Lösungen für jeden (Garten-)Raum
Wurden all diese Fragen beantwortet, kann es losgehen mit dem Gärtnern. Es gibt für jeden Balkon und jede Terrasse eine geeignete Lösung. Selbst wenn es nicht erlaubt ist, etwas an die Wand zu montieren und die Decken brüchig und instabil sind: Standregale eignen sich ebenso wunderbar für den vertikalen Garten wie Hängevorrichtungen. Selbst wenn dann vielleicht nicht gar so viele Pflanzen auf den Balkon oder die Terrasse passen: Achtet man bei der Pflanzenwahl vor allem auf solche, die nach unten wachsen, kann dennoch ein richtiges Dschungelambiente entstehen.
Wichtig ist jedenfalls die richtige Bewässerung. Jeder, der einen Garten hat, weiß, dass dieser ganz schön viel Arbeit mit sich bringt. Es reicht oft nicht, nur zu gießen, man muss wissen, wie viel Wasser eine Pflanze benötigt. Und bei einem vertika-len Garten kommt noch hinzu, dass man – will man das Wasser nicht überall auf dem Boden und an den Wänden haben – auf Blumentöpfe- und kästen ohne Drainage zurückgreifen sollte.
Man muss also besonders aufpassen, seine Pflanzen nicht zu überwässern. Je nachdem, wie üppig der vertikale Garten ausfällt, kann es also mitunter ganz schön anstrengend sein, diesen richtig zu bewässern. Mit einem Bewässerungssystem kann man sich das erleichtern. Hierzu empfiehlt sich eine Regentonne, die sich über eine Regenwasserklappe an einem Fallrohr gratis selbst befüllt.
Bei langen trockenen Sommern kann man natürlich immer auf Leitungswasser zurückgreifen. In die Regentonne hinein gibt man eine Fasspumpe und verlegt nun von dieser einen Micro-Drip-Schlauch entweder mit einer T-Abzweigung vor jedem Topf oder mit jeweils einem Reihentropfer von Pflanze zu Pflanze. Wählt man die T-Abzweigungen, muss man dann nur noch an jede Abzweigung einen Tropfschlauch mit regulierbarem Endtropfer geben und so jede Pflanze bzw. jeden Topf einzeln bewässern.
Und es geht sogar noch smarter: Verbindet man das ganze elektronisch über WLAN und einer App mit dem Handy, lässt sich die Bewässerung ganz leicht auch von unterwegs steuern. Zum Beispiel kann man bei Hornbach ein SMART HOME by hornbach-Gateway erhalten. Das Gateway wird in der Nähe des WLAN-Routers platziert und über ein LAN-Kabel mit diesem verbunden. Auf die Art wird es mit dem Internet vernetzt und kann über die zugehörige App von unterwegs gesteuert werden. Schließlich muss noch die Fasspumpe in der Regentonne über einen kompatiblen Zwischenstecker an eine Außensteckdose angeschlossen werden und dann steht der idealen Bewässerung nichts mehr im Weg.
Ein kleines Paradies auf Balkonien
Mit einem Vertikalgarten wird der eigene kleine Balkon oder die eigene Terrasse zum Wohlfühlparadies. Gerade in der heutigen Zeit, in der Luftverpestung und Insektensterben an der Tagesordnung stehen, ist es umso wichtiger zumindest im eigenen kleinen Kreis für Ausgleich zu sorgen.Denn Gärten sind nicht nur schön zum Anschauen, richtig bepflanzt bieten sie auch zahlreichen Insekten den so dringend benötigten Lebensraum. Außerdem kann man sich dort selbst versorgen, denn auch so manche Nutzpflanze fühlt sich in Vertikalgärten ebenso wohl wie in herkömmlichen Horizontalgärten. Worauf also noch warten? Zu viel Grün kann es in der heutigen Zeit nicht geben und ein Ort, an dem sich Tier und Mensch wohlfühlen, muss nicht im Wald liegen.