Windpark-Plänen geht die Luft aus

Die Firma VENTUREAL wollte gemeinsam mit der Energie Burgenland eine Windkraftanlage in Moschendorf errichten. Geplant waren zehn bis zwölf Windräder mit einer Höhe von knapp 250 Metern. Die Verantwortlichen von VENTUREAL stellten das Projekt in einer Gemeinderatssitzung vor. Der Gemeinderat organisierte eine Infoveranstaltung und während die Bürgerinitiative Pro Pinkatal einiges an Gegenwind erzeugte, lief in Moschendorf alles auf eine mögliche Bürgerbefragung zum Projekt raus. Aber dann kam die Hammernachricht: Burgenland Energie steigt aus dem Projekt aus.
„Das Projekt eines Windparks in Moschendorf wurde von einem Projektentwickler an die Burgenland Energie herangetragen. Nach intensiver Prüfung steht nun fest, dass das Projekt aktuell nicht den Anforderungen der Burgenland Energie entspricht und deshalb aktuell nicht weiter verfolgt werden wird“, hält die Burgenland Energie in einem Statement fest. „Der Ausbau neuer Erneuerbarer Energieformen (Wind- und Sonnenenergie) müsse im Burgenland konsequent und hoch professionell weiter vorangetrieben werden, um das Burgenland im Interesse der Menschen und Unternehmen bis 2030 klimaneutral und energiepreisunabhängig von den internationalen Energiebörsen zu machen. Dazu gehöre es aber auch, die Vielzahl an Projekten, die an die Burgenland Energie herangetragen werden, auf ihre Qualität und Sinnhaftigkeit hin genau zu überprüfen und gegebenenfalls auch nicht weiter zu verfolgen oder hintanzustellen, wenn diese Überprüfungen zu diesen Ableitungen führen“, heißt es seitens des Unternehmens.
Für Moschendorfs Bürgermeister Thomas Behm kommt dieser Rückzug überraschend. „Das ist eigenartig. Kaum gibt es Gegenwind, schon zieht man zurück“, sagt Behm. „Ich finde das wirklich schade, ich hätte schon gern gewusst, was das Volk dazu sagt. Aber das ist wohl obsolet“, rätselt Behm.
Bürgerinitiative „Pro Pinkatal“ bleibt skeptisch
„Fürs erste ist der Windpark abgewendet, aberin dieser Stellungnahme der Burgenland Energie lesen wir den Status „Aktuell“ heraus, den wir als „Vorerst“ interpretieren“, sagt Bernd Sracnik von der Initiative. „Wir werden uns am Wochenende zusammen setzen, denn das Projekt ist noch lange nicht vom Tisch. Es sieht schon sehr nach dem Verdacht aus, jetzt nicht noch mehr Aufruhr provozieren zu wollen. Ich bin mir nicht sicher, warum da so schnell eingelenkt wurde. Andere Initiativen kämpfen zehn Jahre, um dann doch zu scheitern. Wir bleiben aufmerksam und skeptisch. Solange es keinen Beschluss dagegen gibt, oder einen Beschluss im Gemeinderat, dass das Projekt nicht gewünscht wird, ist der Windpark nicht vom Tisch“, sagt Sracnik.