Kampf den „illegalen Dauerparkern“ in Mattersburg

Ein Part des Unternehmerstammtisches am Montag dieser Woche waren die Pläne für die Neugestaltung der Innenstadt, Schwerpunkt dabei lag auf der Präsentation der Vorhaben für die neue Parkplatzgestaltung. Verkehrsplaner Roman Michalek führte die Schritte zur Erstellung – ausgehend von der ersten Zusammenkunft im November 2021 im Florianihof bis zur Konzepterstellung – detailliert aus.
Kernaussagen der Verkehrsstrom- und Parkraumanalyse waren folgende Daten: Durchschnittlich 8.500 Kfz fahren pro Tag durch die Michael Kochstraße.
Es wird einfach nicht ausreichend kontrolliert. roman michalek Verkehrsplaner
Zu den Spitzenzeiten wurden dort pro Stunde zwischen 850 und 900 Autos gezählt – grob gerechnet passierte somit alle vier Sekunden ein Auto den Zählpunkt. Die Spitzenauslastung gab es im Bring- und Holverkehr bei der Volksschule. Bei den Flächen der Haltezonen (zehn Minuten Verweildauer) gab es einen großen Anteil an Dauerparkern: Mehr als die Hälfte dieser Parkplätze sind zum Beispiel „illegal“ mehr als eine Stunde belegt, es gibt ebenso einen hohen Anteil an „Dauerparkern“, die diese Zonen mehr als zwei Stunden belegen. „Einzelne Autos stehen den ganzen Tag über. Zum Teil sind alle diese Abstellplätze mit Dauerparkern verstellt. Es wird einfach nicht ausreichend kontrolliert“, so Michalek. Diese Zonen fallen in den Zuständigkeitsbereich der Polizei. Gebührenpflichtige Kurzparkzonen – in der Regel sind diese blau gekennzeichnet – fallen in den Zuständigkeitsbereich der Gemeinde. Diese werden von „Parksherrifs“ kontrolliert und bei einer Überschreitung klebt schnell ein Strafzettel an der Windschutzscheibe.

Und genau dort will man ansetzen, um dieses Problem in den Griff zu bekommen: Im Mattersburger „Ring“ (vom Martinsplatz, Degengasse West und Ost, bis zur Judengasse - die Kochstraße ist noch nicht inkludiert) soll es rund 40 Kurzparkzonen-Abstellplätze geben, vorgesehen ist hier eine gebührenpflichtige Kurzparkzone mit einer Toleranzgrenze von 10 bis 15 Minuten, die es ermöglicht, ohne Parkgebühr sein Auto abzustellen.
Neue Dauerparkzone in der Leitgebasse
Für jene Lenker, die über einen längeren Zeitraum ihr Fahrzeug abstellen wollen, ist eine „Dauer-Kurzparkzone“ vorgesehen. Ob diese kostenpflichtig oder mittels einer kostenlosen „Parkuhr“ vorgesehen sind, ist noch offen. Dort kann man beispielsweise zwei Stunden sein Auto abstellen. Diese gibt es bereits in der Kremsergasse und in der Tiefgarage der Villa Martini. Eine weitere soll in die Leitgebgasse kommen (die Abbrucharbeiten des Gebäudes haben bereits begonnen), ebenso in die Michael Kochstraße am Areal, wo das neue Rathaus erbaut werden soll. Und auch bei den Parkplätzen vor dem Rathaus könnten „Dauerparkplätze“ kommen, ob der „Florianihof-Parkplatz“ auch in Zukunft bestehen bleiben soll, ist noch offen.
„Elternhaltestelle“ anstelle von Polizei-Gebäude
Läuft alles glatt, so könnte man auch den „verkehrsneuralgischen“ Punkt bei der Volksschule entschärfen: Das Bezirkspolizeikommando am Martinsplatz könnte in die Kochstraße zum Rathaus-Areal übersiedeln, dort wäre dann Platz für eine „Elternhaltestelle“, von wo aus die Kinder in die Schule gebracht werden. Eine Verkehrsmaßnahme beim neuen Innenstadtkonzept wird die Degengasse West (jene mit den Platanen) betreffen. Mit der Neuerung fährt man entlang der derzeitigen Polizei, nach dem ehemaligen „F&M“ wird der Verkehr auf Seite der Apotheke wieder in den Martinsplatz geführt. Und auch ein Parkleitsystem soll kommen. Vier Stück digitaler Anzeigetafeln nach den Ortseinfahrten in der Wienerstraße, der Forchtenauer- oder Hauptstraße, der Eisenstädterstraße und der Bahnstraße sollen darauf digital hinweisen, wieviele Parkplätze bei den Dauerparkplätzen noch vorhanden sind.
Der Zeitrahmen wurde auch abgesteckt: Geplant ist, dass im März mit den ersten Vorarbeiten gestartet werden soll.