Aus Liebe zu „Oldies“

Erstellt am 30. März 2019 | 05:39
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Oldtimer Tobias Ortner
Teilen ihre Leidenschaft. Tobias Ortner und seine Freundin Corina Sommer lieben alte Fahrzeuge jeder Art. Am Foto präsentieren sie eine Puch 250 SGS aus dem Jahr 1958.
Foto: Ostermayer
Der 20-jährige Student Tobias Ortner hat ein Faible für alte Fahrräder, Mopeds Motorräder und Autos. Etwa 40 Stück davon stehen bei ihm zu Hause.

Rund 40 Oldtimer – von Mopeds, Motorrädern bis hin zu Autos, aber auch jede Menge alter Fahrräder, hat der erst 20 Jahre junge Tobias Ortner bei sich zu Hause in der Garage und im Stadl stehen.

„Mein Vater hatte schon immer alte Autos, welche mich seit meiner Kindheit begeisterten. Kurz bevor ich den Mopedführerschein machte, stellte sich die Frage, mit welchem Moped ich dann fahren werde. Damals hatte mein Vater zwei alte Puch Mopeds und die Vespa meiner Tante in seiner Garage stehen. Da ich mich für die Vespa entschied, verkaufte er die Puch Mopeds leider. Nach einiger Zeit stellte sich heraus, dass die Vespa zu viel Aufwand war und ich mir schlussendlich mein erstes Puch Moped in zerlegtem Zustand gekauft habe“, erzählt er.

Ältestes Stück stammt aus dem Jahr 1938

Die Mopeds und Motorräder in Ortners Museum sind hauptsächlich von Puch. „Meine ältesten Motorräder beginnen etwa ab Baujahr 1938 (Puch 250 S4) bis hin zu einem etwas modernerem Kleinmotorrad (Puch Cobra 1980). Unter den Mopeds befinden sich Raritäten wie das erste Puch Moped Modell von 1954 bis 1955, Puch DS 50 – auch bekannt als Daisy – einige Stanglpuch und viele mehr. Natürlich sind auch einige Fahrzeuge von anderen Marken dabei wie Lohner Sissy, KTM Mecky oder Honda SS 50.

Wie groß die Sammlung derzeit ist, weiß Ortner gar nicht so genau: „Ich schätze, dass es sich um 30 bis 40 Fahrzeuge handelt“, sagt der Oldie-Liebhaber.

Mit Mopeds befasste sich Ortner schon länger. „Zu sammeln begonnen habe ich erst mit dem Beginn meiner Autoführerscheinausbildung, da ich hier gemeinsam mit meiner Großmutter als Beifahrerin viel in der Gegend unterwegs gewesen bin. Das war vor etwa vier Jahren“, erzählt der Student, der an der FH Wiener Neustadt Wirtschaftsberatung studiert.

Wöchentlich investiert Tobias Ortner sicherlich einige Stunden in seine Leidenschaft. „Vor allem in den Sommermonaten sind oftmals ganze Wochenenden verplant, wenn diverse Oldtimer- Flohmärkte stattfinden, an denen meine Freundin Corina Sommer und ich teilnehmen“, so der Pöttschinger, der gerne für sein Museum alte Stücke kauft und bereit ist, dafür auch einen fairen Preis zu zahlen.

„Ich will die Fahrzeuge ja selber fahren und nicht verstauben lassen“, beteuert der Hobby-Mechaniker, der alle seine Fahrzeuge selbst repariert. „Von kompletten Motorenüberholungen bis hin zu Einspeichen von Felgen mache ich alles selbst. Ab und zu bitte ich meinen Vater um Hilfe, wenn es um komplizierte Sachen geht und die Motoren richten wir auch immer gemeinsam her“, berichtet Ortner.

Die Besonderheit an der Sammlung ist, dass die Fahrzeuge im Originalzustand bleiben und die bestehenden Teile nur bestmöglich aufgearbeitet werden. Dadurch ist jedes Fahrzeug ein Unikat und erzählt oft durch die Spuren der Zeit seine

Geschichte. Oftmals finden sich auch noch alte Wasserabziehbilder auf den lackierten Teilen, welche der Student bestmöglich zu konservieren versucht, Favorit unter diesen Aufklebern ist die Großglockner Hochalpenstraße.

„Besucher sind bei uns herzlich willkommen“

Während die optischen Teile in Handarbeit gereinigt, poliert und anschließend konserviert werden, ist es wichtig, dass die Fahrzeuge technisch komplett – soweit nötig – überholt werden. Hierfür sind neue Reifen, Flüssigkeiten, der ganze Kabelbaum und viele weitere Teile zu überarbeiten oder zu tauschen.

Das Museum befindet sich in Pöttsching und Besucher sind natürlich herzlich willkommen. Im Moment ist in Planung, dass es im Mai einen Tag der offenen Tür geben soll, an dem Interessierte die Fahrzeuge anschauen und sich miteinander über das spannende Thema „Zweiräder“ austauschen können.

Tobias Ortner möchte seine Sammlung noch gerne erweitern und ersucht Leser, die ein Oldtimer-Fahrzeug zu Hause stehen haben und sich eventuell davon trennen möchten, ihn unter der Nummer 0664/8680198 zu kontaktieren. „Egal in welchem Zustand, ich kaufe auch gerne Fahrzeuge, die nicht komplett sind oder sogenannte Scheunenfunde, denn die Ersatzteile könnten mir helfen, ein Fahrzeug zu vervollständigen.“