Woche des offenen Unterrichts an der Neudörfler Musikschule

Oftmals, sagt Bettina Hirschheiter, die Direktorin der Gemeinde-Musikschule Neudörfl, wissen Kinder zwar, dass sie ein Musikinstrument erlernen möchten. „In vielen Fällen sind sie aber noch unschlüssig, welches es denn sein soll. Genau dafür ist diese Schnupperwoche da!“ Man könne sich also in aller Ruhe alle Instrumente ansehen, die Lehrkraft kennen lernen, die das Instrument unterrichtet, und Eltern können wichtige Informationen erfahren, zum Beispiel darüber, ob es Leihinstrumente gibt (ja, gibt es), ob das Kind noch zu jung oder zu klein ist für ein bestimmtes Instrument oder was überhaupt so ein Unterricht kosten würde.
Die Kinder spielen schon ab der allerersten Stunde mit beiden Händen am Klavier. Die Noten lernt man nach und nach parallel dazu. Bettina Hirschheiter, Lehrerin für Klavier und Keyboard
Elf verschiedene Instrumente werden derzeit an der Musikschule von zehn Musiklehrern und -lehrerinnen unterrichtet. Von der Blockflöte über das Schlagzeug, dem Klavier und der Gitarre bis hin zur Querflöte, der Trompete oder der Violine gibt es eigentlich alles, was ein Musikerherz begehrt. Außerdem können auch zwei Kurse, Mini-Music und Musikwerkstatt, besucht werden. Die genauen Uhrzeiten und Tage, wann der Unterricht für ein jeweiliges Instrument stattfindet, kann der Webseite der Musikschule (www.ms-neudoerfl.at) entnommen werden – frühestens beginnen die Stunden aber um 13 Uhr. Auf Wunsch können auch unverbindlich Termine für einen fünfzehnminütigen, individuellen Schnupperunterricht für das Wunsch-Instrument vereinbart werden. Altersbeschränkungen gibt es in der Musikschule im Prinzip keine, Vorkenntnisse sind ebenfalls nicht notwendig und man muss auch nicht unbedingt aus Neudörfl stammen, erklärt Bettina Hirschheiter. „Um ein Instrument zu erlernen braucht es eigentlich nur Motivation und Freude am Musizieren.“
Alle Instrumente werden im Einzelunterricht gelehrt
Sie selbst unterrichtet Klavier und Keyboard und ist seit 2006 Leiterin der Musikschule der Marktgemeinde Neudörfl. Stundenlanges, ermüdendes Notenlernen gibt es bei ihr nicht. „Die Kinder spielen schon ab der allerersten Stunde mit beiden Händen am Klavier. Die Noten lernt man nach und nach parallel dazu.“ Da es wöchentlich nur eine Einheit in der Musikschule selbst gibt, braucht es natürlich zudem viel Eigenmotivation und Disziplin, das Erlernte auch zuhause zu üben und zu wiederholen, sagt Bettina Hirschheiter und ergänzt mit einem Lächeln: „Man merkt als Lehrkraft ganz schnell, welches Kind sich auch daheim regelmäßig zum Instrument setzt und welches nicht.“ Eine strenge Lehrerin ist sie allerdings nicht. Aktuell arbeitet sie auch an einem eigenen Klavierbuch, mit dem Kinder schon im frühen Alter auf spielerische Weise das Klavierspielen lernen können.
Genauso wie das Klavier werden auch alle anderen Instrumente an der Musikschule im Einzelunterricht gelehrt. „Das hat den Grund, dass man als Lehrkraft dadurch einfach besser auf jedes Kind eingehen kann, denn nicht alle machen die gleichen Fortschritte.“ Wenn schon länger musiziert wird und bereits einige Melodien und Musikstücke beherrscht werden, kann auch am „Ensemble-Unterricht“ teilgenommen werden, um mit anderen Schülern und Schülerinnen gemeinsam zu musizieren.
„Komplizierte“ Struktur: Zwei Schulen in einer
Wenngleich also, wie erwähnt, Disziplin unabdingbar ist, um ein Instrument zu erlernen, ist es mit guten und motivierten Lehrerinnen und Lehrern oftmals gar nicht so kompliziert, wie man es sich vielleicht im Vorhinein ausmalt. Schon etwas komplizierter ist dagegen die Struktur des Neudörfler Musikschul-Wesens. Das gesteht Bettina Hirschheiter auch selbst zu: „Wir haben nämlich eigentlich zwei Schulen in einem Gebäude vereint.“ Die Gemeinde-Musikschule Neudörfl wurde 1988 gegründet. Im Jahr 1993 wurde dann ein Teil der Gemeinde-Musikschule vom ehemals „Volksbildungswerk Burgenland“, jetzt „Burgenländisches Musikschulwerk“, übernommen. „Die Gemeinde Neudörfl erklärte sich damals erfreulicherweise dazu bereit, den restlichen Teil, der nicht übernommen wurde, als ‚Gemeinde-Musikschule‘ weiter zu betreiben. So kam es dazu, dass wir intern zwei getrennte Musikschulen sind.“ Bettina Hirschheiter ist somit einerseits Direktorin der Gemeinde-Musikschule, andererseits Lehrkraft für Klavier über das burgenländische Musikschulwerk. Sie sieht sich deshalb auch ein wenig als Bindeglied zwischen beiden Institutionen, um die Musikschule in Neudörfl trotzdem nach außen hin als „eins“ wirken zu lassen.
Schnupperstunden sind kostenlos und ohne Voranmeldung
„An dieser Stelle möchte ich auch ein großes Dankeschön an meine Kolleginnen und Kollegen in Neudörfl und an die Direktorin der Zentralmusikschule Mattersburg, Frau Mag. Katrin Gstöttenbauer, aussprechen, weil die Zusammenarbeit wirklich richtig gut funktioniert und wir eine fantastisch funktionierende Einheit sind.“
Die Schüler und Schülerinnen brauchen sich natürlich für die Strukturen nicht zu interessieren. Für sie geht es allein darum, Spaß am Musizieren zu haben. Die kostenlose Woche des offenen Unterrichts kann dabei den ersten Grundstein legen.
Alle weiteren Informationen auf www.ms-neudoerfl.at