Windpark-Opening in Parndorf mit Bundespräsident und Ministerin


Vor bereits zehn Jahren starteten die Arbeiten für das größte Projekt in der Unternehmensgeschichte der oekostrom AG. Beim „Parndorf Repowering“ wurden bestehende Anlagen von zwei Windparks aus den frühen 2000er-Jahren durch sieben neue, viel leistungsstärkere Windräder ersetzt und der Stromertrag deutlich gesteigert. Der neue Windpark liefert nun doppelt so viel sauberen Strom wie zuvor – jedes neue Windrad erzeugt bis zum Vierfachen an Energie. Die Gesamtproduktion der oekostrom AG am Standort Parndorf wird durch die sieben Anlagen der 4 MW-Klasse von Marktführer VESTAS von aktuell rund 40 GWh auf etwa 70 GWh erhöht
Strom für 20.000 Haushalte
„Mit dem Repowering unseres Windparks machen wir den klimafreundlichen Umbau der Energieversorgung konkret. Die neuen Anlagen versorgen mehr als 20.000 Haushalte mit sauberem Strom, das entspricht in etwa allen Haushalten im Bezirk Neusiedl“, freut sich Christoph Großsteiner, Geschäftsführer der oekostrom Produktions GmbH und Projektleiter des Repowering-Projekts
Es ist ein guter Tag Bundesministerin Leonore Gewessler
Unterstützung für das Projekt kommt auch von Seiten der Politik. „Saubere Energie bedeutet Sicherheit für Österreich, unsere Umwelt und zukünftige Generationen. Die Innovations- und Investitionskraft in Österreich ist enorm, ich bin überzeugt, dass wir schnell von fossiler Energie wegkommen und einen bewussten Umgang mit Energie finden können“, so Bundespräsident Alexander Van der Bellen.
Auch Klimaschutzministerin Leonore Gewessler ließ es sich nicht nehmen, zur Eröffnungsfeier ins Burgenland zu kommen und sagte zum Windpark Opening: Es sei heute ein guter Tag, in einer Zeit, die von Krisen geprägt sei. Der Klimawandel und seine Auswirkungen seien gerade hier in der Region schon sichtbar und spürbar - unweit des Neusiedler Sees. Damit wies sie auf den niedrigen Wasserstand hin, aber auch wie wichtig der Ausstieg aus fossiler Energie sei. „Das Energiesystem der Zukunft ist leistbar, klimaverträglich und sicher. Und das Windenergiepotenzial in Österreich ist sehr groß – nutzen wir also die saubere Ressource Wind. Denn jedes einzelne Windrad hilft uns, dabei unsere Abhängigkeit von fossilen Energien zu reduzieren und die Energiewende weiter voranzutreiben. Ich wünsche der oekostrom AG viel Erfolg für den Start des neuen Windparks.“ Ihr spezieller Dank galt allerdings der Region und dem Energieunternehmen oekostrom: Das Burgenland sei europaweiter Spitzenreiter in Sachen Windenergie. Die Politik könne Gesetze und Rahmenbedingungen schaffen, aber es brauche Bundesländer, Gemeinden und Unternehmen, die das umsetzen.
Ich bin überzeugt, dass wir diesen positiveren Zugang wie im Burgenland in ganz Österreich hinbekommen können. Bundespräsident Alexander Van der Bellen
Ein besonderes Dankeschön richtete oekostrom-Vorsitzende Hildegard Aichberger an die Gemeinde Parndorf und deren Bevölkerung, denn vor 20 Jahren, als die ersten Windräder errichtet worden seien, habe man schließlich noch nicht gewusst, worauf man sich einlasse. Auf die Vorbildwirkung Parndorfs und des Burgenlandes hinsichtlich der Produktion von Windenergie hofft Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Im Rahmen der Eröffnungsfeier zeigte er sich zuversichtlich: „Im Burgenland ist die Akzeptanz von Windrädern besonders groß. Ich bin überzeugt, dass wir diesen positiveren Zugang wie im Burgenland in ganz Österreich hinbekommen können.“ Man müsse offen über Bedenken, aber vor allem über die Chancen der Windenergie sprechen.
Es ist mir persönlich wichtig, Rahmenbedingungen zu schaffen, mit denen jeder Parndorfer mit kann. Vizebürgermeister Wolfgang Daniel (LIPA)
Doch wie hat es Parndorf geschafft, die Akzeptanz der Windparks hoch zu halten? Es sei ganz wichtig, mit den Menschen zu reden, seit den frühen 2000er Jahren hat Parndorf die Bevölkerung an das Thema herangeführt. „Es ist mir persönlich wichtig, Rahmenbedingungen zu schaffen, mit denen jeder Parndorfer mit kann“, so Vizebürgermeister Wolfgang Daniel, „und dass jeder den Mehrwert auch für die Region, das Burgenland und Österreich erkennt.“ Parndorf sei mit seiner Bevölkerung den richtigen Weg gegangen. „Der nächste Schritt ist es vielleicht in die Wasserstoffproduktion zu gehen.“
Für den Bau forstete die oekostrom AG 3.000 m2 Wald südlich des Böhmteichs in der Zusammenarbeit mit der Gemeinde auf, mehrere Dutzend Bäume wurden auch in Neusiedl gepflanzt. Beim Bau und Betrieb der neuen Windräder finden höchste Naturschutzstandards Anwendung.
Kritik an Verfahrensdauer
Kritische Worte in Sachen Verfahrensdauer kamen übrigens von oekostrom-Geschäftsführer Christoph Großsteiner: Die Genehmigungs- und Abwicklungsphase für die Erweiterung beziehungsweise das Repowering des ursprünglichen Windparks in Pardorf dauerte ganze zehn Jahre.