Wadsak: „Zum 'alten Normal' können wir nicht mehr zurück“

150 Personen wollten seinen Vortrag über Fakten zum Klimawandel hören. „Und das trotz Ländermatch und Dancing Stars im Fernsehen“, schmunzelte der ORF-Moderator, Meteorologe und Klimatologe bei seinen einleitenden Worten.

Das große Interesse ist aber leicht erklärbar: Trockenheit im Winter, Hitzewellen im Sommer, ein ausgetrockneter Zicksee und ein immer weiter sinkender Pegel des Neusiedler Sees und des Grundwassers – Klimawandel ist in der Region spürbar. In Österreich sei die Betroffenheit sogar noch stärker als im globalen Durchschnitt, verdeutlichte Wadsak.
„Seit 2000 hat es kein unterdurchschnittlich warmes Jahr gegeben.“ In Österreich ist es schon jetzt im Mittel um 2 Grad wärmer, als es früher üblich war. Im globalen Mittel sind es 1,1 Grad. Dass der Temperaturanstieg in Österreich vergleichsweise höher ist, begründet Wadsak mit seiner Lage als Binnenland auf der Nordhalbkugel, wo der Klimawandel generell schon stärker zu bemerken ist.

„Zum ‚alten Normal‘ können wir nicht mehr zurück, wir können die Entwicklung aber noch bremsen, auch wenn es schwer wird“, möchte Wadsak Hoffnung geben.
Die Wissenschaft kenne Lösungen und weiß, was zu tun sei, die Politik müsse die Rahmenbedingungen schaffen, betonte der Wahl-Neusiedler einmal mehr. Aber auch jeder einzelne können etwas beitragen, etwa weniger oder langsamer Autofahren. „Tempo 100 auf der Autobahn spart 23 Prozent der Emissionen ein“, so Marcus Wadsak.