Wadsak: „Zum 'alten Normal' können wir nicht mehr zurück“

Erstellt am 30. März 2023 | 16:45
Lesezeit: 2 Min
Marcus Wadsak
Das Klima in Streifen. Mit den Farbstreifen (Warming Stripes) verdeutlicht Marcus Wadsak die globale Erwärmung.
Foto: Birgit Böhm-Ritter
Es ist keine leichte Kost, die Marcus Wadsak in seinen Vorträgen vermittelt. Umso mehr waren nicht nur die Veranstalter des Neusiedler Kulturvereines Impulse, sondern auch er selbst überrascht über den großen Publikumszustrom vergangenen Freitag im Weinwerk, als der Klimaexperte und Wahl-Neusiedler die Fakten zum Klimawandel auf den Tisch legte.

150 Personen wollten seinen Vortrag über Fakten zum Klimawandel hören. „Und das trotz Ländermatch und Dancing Stars im Fernsehen“, schmunzelte der ORF-Moderator, Meteorologe und Klimatologe bei seinen einleitenden Worten.

Marcus Wadsak
Foto: Birgit Böhm-Ritter

Das große Interesse ist aber leicht erklärbar: Trockenheit im Winter, Hitzewellen im Sommer, ein ausgetrockneter Zicksee und ein immer weiter sinkender Pegel des Neusiedler Sees und des Grundwassers – Klimawandel ist in der Region spürbar. In Österreich sei die Betroffenheit sogar noch stärker als im globalen Durchschnitt, verdeutlichte Wadsak.

„Seit 2000 hat es kein unterdurchschnittlich warmes Jahr gegeben.“ In Österreich ist es schon jetzt im Mittel um 2 Grad wärmer, als es früher üblich war. Im globalen Mittel sind es 1,1 Grad. Dass der Temperaturanstieg in Österreich vergleichsweise höher ist, begründet Wadsak mit seiner Lage als Binnenland auf der Nordhalbkugel, wo der Klimawandel generell schon stärker zu bemerken ist.

Marcus Wadsak
Foto: Birgit Böhm-Ritter

„Zum ‚alten Normal‘ können wir nicht mehr zurück, wir können die Entwicklung aber noch bremsen, auch wenn es schwer wird“, möchte Wadsak Hoffnung geben.

Die Wissenschaft kenne Lösungen und weiß, was zu tun sei, die Politik müsse die Rahmenbedingungen schaffen, betonte der Wahl-Neusiedler einmal mehr. Aber auch jeder einzelne können etwas beitragen, etwa weniger oder langsamer Autofahren. „Tempo 100 auf der Autobahn spart 23 Prozent der Emissionen ein“, so Marcus Wadsak.