Businesspark Mittelburgenland: Erste Betriebe wollen noch heuer öffnen

Die Bauarbeiten zur infrastrukturellen Aufschließung des Businessparks Mittelburgenland haben begonnen. Laut Wirtschaftsagentur Burgenland ist es das Ziel, die Bauarbeiten für den ersten Bauteil im Herbst dieses Jahres abzuschließen – jedenfalls vor Beginn des Winterdienstes auf der B50, also vor dem 15. November.
„Die ersten Unternehmen werden voraussichtlich im Sommer dieses Jahres mit den Bauarbeiten beginnen und im optimalen Fall noch gegen Jahresende 2023 den Betrieb eröffnen“, so Harald Zagiczek von der Wirtschaftsagentur Burgenland. In der ersten Phase werden sich laut Zagiczek vier Unternehmen ansiedeln, mit welchen bereits Kaufverträge zum Ankauf der Betriebsflächen abgestimmt wurden. Diese kommen aus den Bereichen Fastfood, Lebensmitteleinzelhandel, Möbelhandel und Verkehrsclub mit Werkstätte. Es wird mit bis zu 100 bis 120 Arbeitsplätzen in dieser ersten Phase gerechnet.
Nachdem die Interessenten aus dem Fastfood- und Lebensmittelbereich ebenfalls im heurigen Jahr den Betrieb eröffnen wollen, seien bereits Ansuchen bei der Bau- und Gewerbebehörde der Bezirkshauptmannschaft Oberpullendorf für die Neuerrichtung von Betriebsstätten eingebracht worden.
6,8 Millionen Euro für Entwicklung und Errichtung

Der Businesspark ist als interkommunales Projekt mit allen Gemeinden des Bezirks konzipiert, das den Wirtschaftsstandort Mittelburgenland als Handels- und Gewerbestandort aufwerten und damit Kaufkraft halten soll. Insgesamt werden rund 6,8 Millionen Euro für die Entwicklung und Errichtung des Businessparks investiert. Die Gemeinden sind Partner in der Businesspark Gesellschaft und profitieren von der Expertise der Wirtschaftsagentur Burgenland im Bereich der Entwicklung und Vermarktung von Wirtschaftsparks. Am Ende teilen sich die Gemeinden die Einnahmen aus den erzielten Kommunalsteuern und können damit auf Zusatzeinnahmen für kommunale Projekte zurückgreifen. Seit Dienstag Abend sind nun auch wirklich alle 28 Gemeinden im Bezirk am Projekt beteiligt, denn im Deutschkreutzer Gemeinderat wurde eine Beteiligung mit knapper Mehrheit – 13:11 Stimmen – beschlossen. Es gab sechs LBL- und fünf ÖVP-Gegenstimmen.
Protestaktion gegen Bodenversiegelung
Ablehnend stehen dem Projekt auch die Grünen gegenüber, die einmal mehr zu einer Protestaktion zusammenkamen. Unmittelbar neben zwei Einkaufs- und Gewerbegebieten wird nun wahr, was in Zeiten der Klimakrise mit akuter Trockenheit und Hitzerekorden längst nicht mehr geschehen sollte: Massive Bodenversiegelung für vorgebliche Wirtschaftsentwicklung, heißt es. „Wir müssen jeden Regentropfen in der Region halten und daher ist jede weitere Versiegelung kontraproduktiv, denn sie stiehlt uns das Wasser, das wir zum Leben brauchen“, kritisiert Grünen-Bezirkssprecherin Federica Hannel. Sie sieht keine Notwendigkeit für weitere geplante interkommunale Businessparks im Land, denn auch weiterhin werde zusätzlich Industriegebiet gewidmet. „Dies hält offenbar keine Gemeinde davon ab, zusätzlich Gewerbegebiete zu widmen, obwohl dies der Plan eines interkommunalen Gebietes wäre“, stellt Hannel fest.

Aus Sicht der Wirtschaftsagentur Burgenland leistet der Businesspark Mittelburgenland indes sehr wohl einen wichtigen Beitrag zu einem ressourcenschonenden und ökologisch vertretbaren Flächenverbrauch, indem zukünftig nur mehr an hochrangigen Verkehrsknotenpunkten Betriebsgebiete gewidmet werden können.
Außerdem verweist man darauf, dass aufgrund der sehr exponierten Lage des Businessparks an der S31 im Flächenwidmungsverfahren spezielle Anforderungen von Umwelt- und Landschaftsschutz gestellt wurden, welche in den Masterplan bzw. die Bebauungsrichtlinien eingeflossen sind. Neben der Farbgestaltung von Dach- und Fassadenflächen wurde großer Wert auf ein innerbetriebliches Grünflächenkonzept (möglichst wenig Versiegelung in Verbindung mit Bepflanzungen) und die Nutzung erneuerbarer Energien (Stichwort: Photovoltaik-Anlagen) geleg