Kemeten stellt sich der Geschichte

Wie in vielen anderen burgenländischen Orten hat es auch in Kemeten vor dem 2. Weltkrieg eine Romasiedlung gegeben. Viele Romnija und Roma wurden verschleppt und in Konzentrations- beziehungsweise Arbeitslager gebracht — nur wenige von ihnen überlebten die Gräueltaten. „Nach Kriegsende suchten nur sieben Personen um Opferfürsorge bei der Gemeinde Kemeten an, und nur eine einzige Person siedelte sich wieder an,“ erläutert Angelika Miertl, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Roma Volkshochschule Burgenland. Um jenen rund 200 Kemeter Romnija und Roma zu gedenken, wird in der Nähe der ehemaligen Romasiedlung in Kemeten eine Erinnerungsstätte errichtet. Endlich, denn die Forderung dafür gibt es bereits seit vielen Jahren — auch der Gemeinderat hat sich bereits 2006 dafür ausgesprochen. Ein engagiertes Team aus Ortshistorikern, Wissenschaftlern sowie Vertretern der Roma Volkshochschule Burgenland arbeiteten dazu gemeinsam mit der Gemeinde die Geschichte der Kemeter Roma auf. „Die Erinnerungsstätte soll nahe der ehemaligen Roma Siedlung, am Panoramaweg, entstehen. Die kreative Gestaltung übernimmt der Künstler Andreas Lehner“, erläutert Bürgermeister Wolfgang Koller.
Fertigstellung soll im Herbst erfolgen
Enthüllt werden soll die Erinnerungsstätte im Herbst, dazu ist am 17. September auch eine Informationsveranstaltung für die Bevölkerung geplant. Nach Fertigstellung soll die Roma-Erinnerungsstätte außerdem in die „Geschichtsmeile“ der Gemeinde integriert werden.