"Haus der Volksgruppen" entsteht in Oberwart

Das Projekt wurde bereits im Jubiläumsjahr 2021 mit den drei Volksgruppen vereinbart. "Es war mir besonders wichtig, dass wir das Jubiläum nicht nur feiern - auch das ist wichtig -, sondern auch etwas Nachhaltiges schaffen", so Doskozil. Das Haus werde nicht nur ein Zentrum für die Burgenland-Kroaten, die Ungarn und die Roma, sondern auch ein Gebäude für die Jugend. Entstehen werden weiters ein Beherbergungsbetrieb mit 40 Zimmern und zwanzig Start-Wohnungen mit 40 Quadratmetern Fläche. Das Land Burgenland wird die Volksgruppen jährlich mit Mietkostenzuschüssen, Administration und Organisation in personeller Form unterstützen. Geplant sind im Gebäude auch ein großer Veranstaltungssaal, der sich in drei Zonen teilen lässt, und Gastronomie.

Die Generalplanung übernimmt eine Arbeitsgemeinschaft der Firmen Goebl Architecture ZT GmbH, Miyako Nairz Architects und Bau & Architektur GmbH, die sich in einem europaweiten Ausschreibungsverfahren durchsetzten. Das ehemalige Internat wurde von der Landesimmobilien Burgenland GmbH (LIB) erworben. Die Gesamtnutzfläche wird 5.540 Quadratmeter betragen, etwa ein Drittel davon wird von den Volksgruppen genutzt.

Als nächstes sind nun Nutzergespräche mit den Volksgruppenverbänden anberaumt, danach wird die Detailplanung erstellt und die einzelnen Gewerke ausgeschrieben. Im Herbst 2023 soll bereits die Baustelle eingerichtet werden, um dann mit Entkernung und Neubau zu starten. Die Finalisierung des Projekts ist für 2025 vorgesehen. Der Kostendeckel sei bei 18,3 Millionen Euro netto, plus/minus 20 Prozent Schwankung eingezogen worden. "Das ist der Rahmen, an den werden wir uns halten", erklärte LIB-Geschäftsführer Gerald Goger. Nachhaltigkeit spiele beim Projekt eine große Rolle, betonte Architekt Manfred Gräber. So seien etwa Linoleum-Böden, eine begrünte Fassade oder Sessel aus wiederverwertetem Kunststoff geplant.
