Steinbrunn: Staffler geht, Töltl folgt

Christian Staffler und der ASV Steinbrunn gehen ab sofort getrennte Wege. Mit dem Coach, der professionellere Strukturen einführen sollte (und auch hat), feierte man im Juni des Vorjahres den Wiederaufstieg in die 2. Liga Nord – allerdings noch ohne ihn. Zum Bruch kam es deswegen, da Funktionäre und Trainer verschiedene Ansichten hatten wie die Spieler aus der Reservemannschaft betreut werden sollen. Bis zum Herbst fungierte dort Markus Strohmayer als Spielertrainer, dann hörte er auf. Die „Revue“ war seitdem verwaist – vor allem trainingstechnisch. Staffler und sein Assistent Florian Frasz kümmerten sich nur um die Belange der Ersten. „Wir wollten die U23 integrieren, sie hätten mit dem Hauptkader mittrainieren sollen“, meint der Sportliche Leiter Kurt Wurzer. Staffler selber beharrte auf die Vereinbarung, dass er in Steinbrunn als Coach mit einem Co-Trainer – in diesem Fall Frasz – nur den Kader der Kampfmannschaft betreuen will. „Ich ging davon aus, dass der Klub über den Winter einen eigenen Coach für die Reserve finden wird. Zumindest einen Spielertrainer“, erzählt der nunmehrige Ex-Coach. „In der Vorwoche wurde ich informiert, dass das nicht der Fall sei. Unter diesen Voraussetzungen kann ich aber nicht arbeiten.“ Kein böses Blut sieht Wurzer: „Wir hatten betreffend der Trainingssteuerung verschiedene Auffassungen.“ Staffler, der sich eigentlich auf den Start (wurde dann abgesagt) am vergangenen Donnerstag gefreut hatte, zog die Konsequenzen und gab beim ASV seinen Trainerjob auf.
„Der Zeitpunkt ist denkbar ungünstig und ärgerlich für mich“, betont er, dass es Ende Jänner nur schwer ist, einen neuen Brötchengeber zu finden. „Interessiert, vielleicht auch an höheren Aufgaben, bin ich allemal.“ Pikanterie am Rande: Frasz steht auch nicht mehr zur Verfügung, dies hat – laut Wurzer – aber vor allem berufliche Gründe.
„Habe mit der Familie die ganze Nacht diskutiert“
Die Steinbrunner Funktionäre agierten flott und kontaktierten Mario Töltl, der nach einigen Engagements im Erwachsenenfußball zuletzt die U16-Youngsters des SV Leithaprodersdorf betreut hat. „Wir sind am Samstag drei Stunden zusammengesessen, dann habe ich mit meiner Familie fast die ganze Nacht das Thema durchdiskutiert.“ Töltl sagte zu, brennt schon auf die neue Herausforderung: „Ich denke es ist ein Vorteil, dass ich die Spieler noch nicht kenne – ich gehe also komplett unbedarft ans Werk.“ Gemeinsam mit einem Co-Trainer, der noch gesucht wird, traut er sich zu, sowohl Erste als auch Reserve zu betreuen. „Man kann das Team auch in Gruppen splitten“, so Töltl, der die Mannschaft in die Top-Fünf führen will. „Die Heimstärke soll behalten werden, auswärts muss mehr gepunktet werden.“ Um diese Ziele zu erreichen, wurde der Kader quantitativ und qualitativ aufgestockt. Stürmer Kevin Varga stellte den Kontakt zu den Brüdern Bence und Csongor Harangozo (zuletzt in Oberpetersdorf) her, beide unterschrieben. Neu ist auch Elias Mezgolits, Vater Christoph war einige Jahre Funktionär in Steinbrunn. Der heute 20-Jährige versuchte vor zehn Jahren sein Glück beim Wolfsberger AC, wo der große Durchbruch nicht gelang. Zuletzt war er an den SV Maria Rojach verliehen. Nun studiert Mezgolits in Wien, bei seinem Stammverein will sich der defensive Mittelfeldspieler gut in Szene setzen.