Minis im Neuland: Spielefeste ersetzen Turniere. Ab Herbst 2020 sollen sogenannte Spielefeste die U6- und U7-Turniere ersetzen – und das mit reduzierter Spielerzahl.

Die Schweiz, Belgien oder Island machen es schon länger. Nun soll der 2er- beziehungsweise 3er-Fußball auch in Österreich forciert werden. Was in Niederösterreich derzeit schon probiert wird, soll im Herbst 2020 auch im Burgenland zur „Normalität“ werden. Aber was ist damit eigentlich gemeint?
Bisher wurden die U6- und U7-Meisterschaftsspiele mit vier Feldspielern und einem Torhüter auf Tore mit den Ausmaßen von drei mal drei Metern in Turnierform abgewickelt. Im Frühjahr soll dieses Fünf-gegen-Fünf auslaufen. Danach sollen auf beiden Seiten jeweils nur noch zwei bis drei Jungkicker auf dem Platz stehen.
Der Sinn dahinter? Mit der Reduktion der Spieleranzahl soll jeder einzelne Spieler mehr Ballkontakte erhalten. Durch kleinere Spielfelder soll es zu vermehrten Erfolgserlebnissen kommen, was wiederum die Freude am Spiel steigern soll.

Die Größe der Tore kann/soll dabei weniger Bedeutung haben. „Die Klubs können mit bestehenden Toren, Hütchen oder Stangen arbeiten“, sagt Verbandstrainer Georg Haider, der in drei Workshops in Stegersbach, Purbach und Oberpullendorf das neue Konzept vorstellte.
Als Basis für das Umdenken in Sachen Bambini-Fußball dienten die Merkmale und Bedürfnisse der Kids im betreffenden Alter. Haider: „Die räumliche Wahrnehmung ist in diesem Alter noch nicht so ausgeprägt und auch die Aufmerksamkeit noch nicht so gegeben.“
Spiele-Stationen sollen Bild abrunden
Aber wie sollen diese Spielefeste in der Praxis aussehen? Wie bisher wird vom veranstaltenden Klub ein Zeitplan für die jeweiligen Duelle erstellt. Im Gegensatz zu den bisherigen Spielen werden dann pro Aufeinandertreffen wohl zumindest zwei Spielfelder notwendig sein. Denn das Herzstück der Spielefeste soll eben das Spiel 2:2 (U6)/3:3 (U7) sein. Abgerundet soll das Nachwuchs-Event noch mit Spiele-Stationen werden, bei denen die Kinder „lustige Herausforderungen“ meistern können.
Die genauen Abläufe müssen dabei natürlich noch erarbeitet werden. Dafür will man sich seitens des Verbandes beim Vorreiter aus Niederösterreich noch schlau machen. Fakt ist allerdings: Die Nachwuchstrainer und Nachwuchsleiter werden, was die Organisation betrifft, voll gefordert sein. Andererseits: Wofür lohnt sich der Aufwand, wenn nicht in die Ausbildung für den eigenen Nachwuchs?
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